Aktuelle Veranstaltungen der Kirchengemeinde


Das Erntedankfest wird am Samstag, dem 30.9.23 vor der Dorfkirche zusammen mit dem Heimatverein gefeiert. Dort freuen wir uns auch über Erntegaben für den Erntrdankgottesdienst am 1.10. um 10 Uhr in der Kirche.




„Orgelsax“
Das Rendezvous von Saxophon und Orgel
mit Ralf Benschu & Jens Goldhardt
Ein Konzert in der Dorfkirche Schönwalde
Sonntag, 15. Oktober 2023, 17:00 Uhr
Dorfstr. 36. 14621 Schönwalde-Glien (Dorf)
(Tickets für € 15,-- an der Abendkasse ab 16:30 Uhr)

Was entsteht, wenn ein klassisch ausgebildeter Kirchenmusiker und ein im Rock- und Jazzbereich tätiger Saxophonist aufeinander treffen - wenn zwei völlig unterschiedliche Auffassungen im Umgang mit Musik zusammenstoßen? Die Antwort auf diese Frage wird der Besucher bei einem Konzert der beiden Musiker zu hören und erleben bekommen. Bereits seit 1996 musizieren und arbeiten Ralf Benschu und Jens Goldhardt zusammen – eine Zeit reich an Erfahrungen, Eindrücken und Konzerterlebnissen. Wurde dem einen die Angst vor Bach genommen, so fand der andere den Mut und die Lust am Improvisieren. Vielfältige Musikrichtungen wurden erprobt, gespielt und verworfen. Mit den Klangfarben und Soundmöglichkeiten der Instrumente wurde experimentiert. So wird es  durch ein feinfühliges Registrieren der Orgel für den Zuhörer mitunter schwer, die Grenze zwischen Saxophonklang und Orgelsound wahrzunehmen. Beim Musizieren bewegt sich Ralf Benschu im Raum und nutzt somit die eigene Akustik jeder Kirche. Auf diese Weise entstehen für den Hörer neue Klangeindrücke und die Starre eines „gewöhnlichen“ Kirchenkonzertes wird aufgehoben.
In ihren Programmen erklingt Klassisches wie Bach, Quantz oder Mozart, Improvisationen zu Chorälen, Musik die von Traditionen, wie Irish Folk oder Klezmer geprägt ist oder aber auch ganz eigene Werke. Seit 2010 ist das Duo mit unterdessen drei unterschiedlichen Konzertprogrammen auch mit dem bekannten Liedermacher Gerhard Schöne in ganz Deutschland unterwegs.

Ralf Benschu (geboren 1962 in Potsdam) studierte Saxophon und Klarinette an der
Musikhochschule „Hanns Eisler“ Berlin. Seit 1986 ist er als freiberuflicher Musiker tätig, von  1990-2008 war er festes Mitglied der Gruppe „Keimzeit“. Zudem arbeitet er in verschiedenen kleineren Besetzungen: Gitarre & Saxophon, Saxophonquartett „Meier’s Clan“ und hat Lehraufträge an Universität und Musikschule Potsdam.
Jens Goldhardt (geboren 1968 in Weida/Thüringen) studierte ab 1985 Kirchenmusik in Eisenach und Halle. 1992 Abschluss mit A-Examen und „Auszeichnung“ im Fach Orgel. Anschließend arbeitete er 15 Jahre als Kirchenmusiker an der Stadtkirche St. Trinitatis in Sondershausen und ist seit 1.9. 2007 an der Margarethenkirche in Gotha tätig. Er konzertiert in zahlreichen kammermusikalischen Besetzungen und als Solist. Mehrere CD-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen.


Am 11.11.23 ab 16 Uhr findet wieder der Martins-Umzug vor der Kirche statt.



 



 






Nachruf Renate Wenzel

 


Der November ist der Gedenkmonat: Zum Totensonntag erinnern wir in jedem Jahr an unsere Verstorbenen. Der Gemeindekirchenrat gedachte in diesem Jahr in besonderer Weise seines jahr(zehnt)e langen Mitgliedes Renate Wenzel. Ein Nachruf.


Am 10. Oktober 2022 wurde Renate Wenzel in Schönwalde-Dorf bestattet. Über die Teilnehmenden der Bestattungsfeier in der Dorfkirche hinaus nahmen auch manche, die verhindert waren, an jenem Montag in Gedanken teil. Renate Wenzel war im letzten Jahr schwer erkrankt. Seitdem gab es Hoffen und Bangen. Schon länger mußte man mit dem Schlimmsten rechnen. Dennoch machte ihr Tod nun betroffen. Über Jahrzehnte prägte sie das Gemeindeleben. So war es gut, innezuhalten, um Abschied zu nehmen.
Renate Edith Helga Wenzel, geb. Hoske wurde am 20. August 1935 in Berlin geboren. Sie verstarb am 24. September 2022 in Berlin im Alter von 87 Jahren.


Ihre Kindheit verlebte Renate Wenzel in Groß Ziethen, auf dem elterlichen Bauernhof. Sie war die älteste von drei Geschwistern; insofern trug sie schon früh Verantwortung. Die Schrecken des Krieges erlebte sie bereits sehr bewußt. Zum Kriegsende flüchtete die Familie, teilweise zu Fuß, Richtung Gudow / Zarrentin, um der anrückenden Roten Armee auszuweichen. Als sie zurückkehrten, war viel verwüstet, aber der Hof noch intakt.


Nach Schönwalde kam Renate Wenzel durch die Hochzeit mit dem etwa gleichaltrigen Rudolf Wenzel (1934 - 1995). Renate Wenzel war Mutter und Großmutter, freute sich an der kleinen Familie im „Dreigenerationenhaus.“
Immer wieder mußte sie Schicksalsschläge hinnehmen. Der frühe Tod der eigenen Mutter. Die Trennung von Teilen der Familie 1961 nach dem Bau der Berliner Mauer und die damit verbundenen Schikanen, sobald sie einen Besuchsantrag stellte. Der viel zu frühe Tod des Ehemannes. Zuletzt die eigene Krankheit, die die behandelnden Ärzte vor Rätsel stellte.
Dennoch (oder gerade deswegen?) zeichnete sie eine warmherzige Menschenfreundlichkeit aus. Sie war anderen zugewandt und voller Lebensfreude. Sie hatte einen guten Blick für Menschen, gab unaufdringlich wertvolle Hinweise und konnte durch ihren Humor auch spannungsreiche Momente entschärfen. Immer wieder nach Rückschlägen brach sie neu auf.
Beruflich fand Renate Wenzel in ihrer Tätigkeit bei der Deutschen Reichsbahn eine wirkliche Erfüllung. Mit heutigem Begriff war sie Verkehrskauffrau. Sie begann an der Fahrkartenausgabe in Hennigsdorf und übernahm mehr und mehr Verantwortung bis zur Leiterin der Dienststelle. Schon dort zeichneten sie in höchstem Maße Zuverlässigkeit, präzises Arbeiten und Pflichtbewußtsein aus.


Alle diese Eigenschaften brachte sie mit in die Arbeit im Gemeindekirchenrat. Seit Anfang der 80er Jahre war Renate Wenzel Älteste und kümmert sich um die korrekte Abrechnung der Finanzen. Sparsam und zugleich umsichtig war es ihr ein Anliegen, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Kirchengemeinde einen unabhängigen Handlungsspielraum zu erhalten. Sie warb Kirchgeld ein, drehte jeden Cent zweimal um.


Zudem engagierte sie sich im Frauenkreis im Dorf organisatorisch wie auch inhaltlich, übernahm hier gestalterische Verantwortung während mehrerer Pfarrvakanzen. Sie schmückte gemeinsam mit Marget Isselhorst liebevoll die Kirche für besondere Gottesdienste. Unzählige Kuchen wurden gebacken, Waffeln als Spende hergestellt, Kaffee gebrüht, freundliche Worte gewechselt, Geburtstagsbesuche gemacht, Gemeindebriefe ausgetragen.
Zuletzt machte sie sich Gedanken zur eigenen Bestattung in der Schönwalder Dorfkirche. Auch wenn sie den Kampf gegen die Krankheit nicht gewinnen konnte, wollte sie ihren letzten irdischen Weg doch selbstbestimmt gestaltet wissen. Unter Worten und Melodie des alten Kirchenliedes „Laßt mich gehen, laßt mich gehen“ (Gustav Knak, 1848) konnten alle die große Lebensfreude noch einmal erahnen, die sich für Renate Wenzel nun im Fernweh eines Einzuges in Salem, in die Stadt der gold'nen Gassen verwirklichte. Renate Wenzel ist wieder neu aufgebrochen. Sie hatte das feste Gottvertrauen, daß Gott auch diesen Aufbruch nun behüten wird.


 

 

 Vorankündigung